Ankunft und Erstaufnahme

Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten

Die Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten und dem östlichen Europa während und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges betraf 12 bis 14 Millionen Menschen. Es handelte sich dabei um Deutsche, die bis dahin in den Ostgebieten des Deutschen Reiches – Schlesien, Pommern und Ostpreußen – lebten sowie um deutschsprachige Bewohner des östlichen Europas. Die Flucht und Vertreibung war unmittelbare Folge der nationalsozialistischen Angriffskriege, Gewaltherrschaft und Kriegsverbrechen.

Bereits ab Herbst 1944 flüchteten zahlreiche Menschen auf Trecks, mit Pferdefuhrwerken und Schiffen vor der heranrückenden Roten Armee. Mit der Kapitulation Nazideutschlands und dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 stellte sich für die alliierten Siegermächte die Frage nach der Gestaltung der Zukunft. Im Sommer 1945 konferierten sie in Potsdam und beschlossen eine politische und territoriale Neuordnung Europas. Die Ostgebiete Schlesien, Pommern und Ostpreußen wurden Polen bzw. der Sowjetunion zugesprochen.

In der Folge wurde die dort lebende deutsche Restbevölkerung in die neu gebildeten alliierten Besatzungszonen ausgewiesen. Allein im Rahmen der sogenannten „Aktion Schwalbe“ wurden ab Februar 1946 rund 1,4 Millionen Menschen aus ihrer schlesischen Heimat vertrieben und in der britischen Besatzungszone angesiedelt. Bei der Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten handelt es sich um die zahlenmäßig größte Zwangsmigration im 20. Jahrhundert.

Baracken- und Notunterkünfte

Private Einquartierungen der Flüchtlinge und Vertriebenen waren aufgrund von Platzmangel nicht immer möglich. Die Bilderserie zeigt Notunterkünfte für Flüchtlinge, Vertriebene und Ausgebombte im Altkreis Norden. Es handelt sich um Schuppen, Keller, Nissenhütten, Stallgebäude und Baracken.