Ziel der Britischen Besatzungsmacht war es, die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten privat einzuquartieren. Ein Fortbestehen alter Gemeinschaften sollte verhindert werden. Gleichzeitig sollte dadurch eine Eingliederung in die Gesellschaft erleichtert werden. Doch vielerorts waren Konflikte vorprogrammiert: Städter trafen auf Landbewohner, Katholiken auf Protestanten, die unterschiedlichen Dialekte erschwerten die Kommunikation zwischen Heimatlosen und Einheimischen. Zudem waren die Privaträume meistens nur mit einer Küche, einer Toilette und einer Wasserstelle ausgestattet. Bisweilen haben alliierte Besatzungssoldaten unter Androhung von Waffengewalt Vertriebenen gegen den Widerstand der Eigentümer zu einer Unterkunft verholfen. Trotzdem war eine ausschließliche Privateinquartierung aufgrund von Wohnraummangel nur schwer möglich. Aus diesem Grund wurden auch im damaligen Landkreis Norden zahlreiche Notunterkünfte eingerichtet: Schuppen, Keller, Nissenhütten, Stallgebäude oder Baracken wurden auf diese Weise oftmals für Jahre zu Behelfsheimen.