Über dieses Projekt
Vor 75 Jahren – in der ersten Jahreshälfte 1946 – erreichten die ersten Vertriebenen aus Schlesien das Barackenlager Tidofeld. Aus diesem Anlass wurde für das Jahr 2021 unter dem Dach der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld eine Veranstaltungsreihe geplant, die verschiedene Aspekte von Flucht und Vertreibung sowie von Ankunft und Integration in ihrem zeitgeschichtlichen Zusammenhang thematisiert. Angesichts der 2021 aktuellen Situation vor dem Hintergrund der Covid 19-Pandemie kann die Veranstaltungsreihe nicht wie geplant stattfinden. Kurzfristig ist in Zusammenarbeit der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld und des Medienzentrums Norden das Onlineangebot ›»Es war Heimat für mich« – Die Geschichte des Vertriebenenlagers Tidofeld‹ entstanden. Die virtuelle Ausstellung soll vielfältige Perspektiven auf die Geschichte des ehemals größten Flüchtlings- und Vertriebenenlagers auf dem Gebiet der Britischen Besatzungszone und des späteren Landes Niedersachsen zulassen.
Idee, Konzeption, inhaltliche Umsetzung
Lennart Bohne, Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld
Technische Umsetzung, virtuelle Ausstellung
Günter Wrobel, Medienzentrum Norden
Sprecher:innen
Julian Bohne, Inga Graber, Claus-Peter Hein, Bernhard Parisius
Interviews
Lennart Bohne, Anton Lambertus, Bernhard Parisius
Wissenschaftliche Beratung
Johann Haddinga, Bernhard Parisius
Aufnahmetechnik Ton und Bild
Jannik Janßen, Pascal Janssen
Quellennachweise
Soweit nicht anders angegeben, stammen die verwendeten Bilder aus den Archiven der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld und des Medienzentrums Norden.
Die Geschichte des Lagers Tidofeld
Konteradmiral Kurt Weyher – o.A.
Flottille von Kriegsfischkuttern – Bundesarchiv 10111-1v1N-1504-19
Kanadische Truppen befreien Ostfriesland – Stadtarchiv Emden
Internierungslager der Britischen Besatzungsmacht / Die Entstehung des ersten Kinderbuchs nach Kriegsende
Porträtfoto Werner Klemke, 1937 – Privatarchiv Klemke
Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten
Flüchtlinge vor überfüllten Zug, Februar 1945 – Bundesarchiv, Bild 183-R77448 / CC-BY-SA 3.0
Soldaten der Deutschen Wehrmacht in Serbien, 1941 – USHMM, Bild 46719
Flüchtlingstreck in Danzig, Februar 1945 – Bundesarchiv, Bild 146-1996-030-01A / Höber, Brigitte / CC-BY-SA 3.0
Unterzeichnung der Kapitulation, Berlin 8. Mai 1945 – Bundesarchiv, Bild 183-J0422-0600-002 / CC-BY-SA 3.0
Potsdamer Konferenz, Juli 1945. Am Konferenztisch im Cecilienhof sitzen u.a. Clement Attlee, Ernest Bevin, Wjatscheslaw Molotow, Josef Stalin, William Daniel Leahy, Ja mes F. Byrnes und Harry S. Truman – Bundesarchiv, Bild 183-R67561
Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten – Bundesarchiv, Bild 146-1985-021-09
Die Not- und Barackenkirche in Tidofeld
Landesbischof Hanns Lilje während der Kirchlichen Woche in Norden, 1950 – Landeskirchliches Archiv Hannover
Eigeninitiative als Wirtschaftsmotor
Flüchtlingsfrau sammelt Brennholz in der Stadt Norden, o.D. – Privatarchiv Johann Haddinga
Literaturnachweise
Haddinga, Johann (2010): Bewegte Zeiten in Norden. Geschichte im Spiegel der Jahre 1914–1948. Norden.
Haddinga, Johann (2020): Bewegte Jahre in Ostfriesland. Gegen das Vergessen. Zeitbilder 1914–1950. Norden.
Parisius, Bernhard (2004): Viele suchten sich ihre Heimat selbst. Flüchtlinge und Vertriebene im westlichen Niedersachsen. Aurich.
Parisius, Bernhard (2020): »Wir haben die Ökumene praktisch erfunden.« Erinnerungen von Vertriebenen an das kirchliche Zusammenleben in Ostfriesland nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Keggler, Jan F.: Ostfriesland / Niedersachsenweit. Festschrift für Rolf Bärenfänger. Aurich.
Bernhard, Parisius (2020): Aus dem entlegenen Massenlager eine Eigenheimsiedlung geschaffen: Integration durch Selbsthilfe der Vertriebenen. In: Frese, Matthias/Paulus, Julia (Hg.): Willkommenskulturen? Re-Aktionen auf Flucht und Vertreibung in der Aufnahmegesellschaft der Bundesrepublik. Paderborn.
Strybny, Joachim (2015): Wer fragt schon die Kinder? Von Schlesien nach Ostfriesland: Erinnerungen eines Kindes, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Oldenburg.
Kontakt
Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld | Donaustr. 12 | 26506 Norden
www.gnadenkirche-tidofeld.org | info@gnadenkirche-tidofeld.org
Die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld ist »Begegnungsort des Friedens« der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und wird gefördert durch den Fonds »Friedenswege«