Das Barackenabriss- und Wohnungsbauprogramm

Zu Beginn des Jahres 1958 wurde den Städten und Gemeinden vom Land Niedersachsen das letzte Barackenräumungsprogramm auferlegt. Die Stadt Norden plante, Siedlungsgebiete und Bauland in anderen Stadtteilen auszuschreiben, doch der Plan scheiterte am Widerstand der Lagerbewohner. Sie konnten den Rat der Stadt Norden schließlich von ihrem gewünschten Verbleib in Tidofeld überzeugen. Der Lütetstburger Fürst zu Inn- und Knyphausen – seit jeher rechtmäßiger Eigentümer des Gebietes – zeigte Verständnis und kam den Flüchtlingen und Vertriebenen entgegen: Zu guten Konditionen konnten sie Bauland erwerben, sodass bis 1962 die ersten 111 Siedlungshäuser entstanden. Gleichzeitig eröffnete sich auch für Menschen, die nicht im Vertriebenenlager gelebt hatten, die Möglichkeit dort zu bauen. Auf diese Weise entstand aus einem Barackenlager für Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten ein Stadtteil der ostfriesischen Küstenstadt Norden.

  • Barackenabriss im Lager II, 1960