Kinder im Lager

Die Bilderserie zeigt eine andere – nur selten beachtete – Seite des Vertriebenenlagers. In Tidofeld lebten zahlreiche Kinder, doch es mangelte an Spielgeräten und Freizeitangeboten, sodass die Baracken, Ruinen und die nähere Umgebung den Kindern als Spielplatz diente. Mit Ankunft der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten wurde zudem das Schulsystem auf die Probe gestellt. In dem ehemaligen Kasernengebäude des ursprünglichen Marinelagers, dem sogenannten H-Gebäude, wurden daher bereits im Sommer 1946 die ersten Klassenräume eingerichtet. Zunächst unterrichteten zwei Lehrer drei Klassen. Die insgesamt 136 Kinder stammten aus Pommern, Ostpreußen, Niederschlesien, Oberschlesien, dem Sudetenland und Brandenburg. Einige, wenige Kinder ausgebombter Familien aus Ostfriesland besuchten die Lagerschule ebenso. Ab Frühjahr 1947 befand sich im H-Gebäude zusätzlich ein Kindergarten.